ho_cd_cover_smallMit “Heaven’s Open” hat Mike Oldfield sein wohl umstrittenstes Werk präsentiert.

Nachdem “Amarok” 1990 und “Heaven’s Open” 1991 erschienen ist, wurde von einer Schaffenskrise gesprochen. Zum ersten Mal stellte sich Mike Oldfield selbst vor das Mikrofon und sang alle Titel selber. “No Dream” und die Single-Auskopplung “Heaven’s Open” sind hier sicherlich die Höhepunkte. “Music From The Balcony” dagegen, ist das wohl schlechteste Instrumentalstück, welches Mike Oldfield bis zu diesem Zeitpunkt veröffentlicht hat.

“Amarok” und “Heaven’s Open” waren die Endprodukte der ständigen Querelen zwischen Virgin-Boss Richard Branson und Mike Oldfield. Die daraus resultierende Trennung von Virgin folgte noch im selben Jahr. “Make Make” und “Gimme Back” sind in diesem Sinne auch ein klarer Song gegen den Virgin Boss. Sinnigerweise war der Arbeitstitel des Albums “Man In The Rain”.

“Heaven´s Open” war das vertraglich vereinbarte dreizehnte Studioalbum und gehört nicht zu meinem allerliebsten Alben. Allerdings gefallen mir zum Beispiel die Songs “Make Make”, “Gimme Back” und “Mr. Shame” noch recht gut. Auch wenn Mike Oldfield nicht wirklich singen kann und das trotz intensiven Gesangsunterricht bei bei Helena Shenel, kann man sich das Album ohne weiteres anhören. Helena Shenel hat im übrigen als Vocalcoach auch George Michael zur Höchstform gebracht hat. Leider hat es bei Mike Oldfield nicht wirklich viel gebracht.

Der Grund warum sich Mike Oldfield auf der Scheibe Michael Oldfield nennt mag ein Grund gewesen sein um zukünftigen Schaden von seinem Namen abzuwenden.
Damit die ganze Sache noch bisschen mehr verwirrt, hat auch Tom Newman als Produzent seinen Namen in Thom Newman umgewandelt. Und selbst Virgin hat das Spiel mitgemacht oder die Tatsache übersehen, das anstelle von “Virgin Records” im Booklet “Virgin Recordes” steht.

Das Album beinhaltet viele kleinen Seitenhieben und Anspielungen, u.a., wenn Mike Oldfield auf “Make Make” sehr deutlich mit Virgin und Branson abrechnet, wo es u.a. “We’re on the Make Make, We only take take” oder “Don’t you know we’re not Virgin” heißt.

Das Cover mit dem Ei geht angeblich auf eine Idee Richard Bransons für “Tubular Bells” zurück, dort sollte allerdings Blut aus dem Ei fließen, auf “Heaven´s Open” werden hingegen Tauben freigesetzt. Wobei die mit Sicherheit nicht den Frieden sondern die Neuerlangte Freiheit von Mike Oldfield symbolisieren soll.

Trotz allem war die CD sogar in den Charts kurz vertreten. Bis jetzt sind mir jedoch nur die Schweizer bekannt.

Ironischerweise, wurde das Label Vigrin Records von Richard Branson an EMI verkauft, nachdem Mike Oldfield “Heaven´s Open” veröffentlicht hatte.

Richard Branson begann somit mit Mike Oldfield und Virgin und beendete beides fast gleichzeitig.


First Release: 18.02.1991
Label: Virgin Records Ltd.
Arbeitstitel: Man In The Rain, Brain Damage

Details

Make Make (4:16)
No Dream (6:02)
Mr. Shame (4:22)
Gimme Back (4:09)
Heaven´s Open (4:28)
Music From The Balcony (19:44)

All tracks written by Michael Oldfield,
produced by Thom Newman

 


Written: Michael Oldfield
Produced and Engineered: Thom Newman
Mixed: Michael Oldfield & Thom Newman
Drums: Simon Phillips
Bass: Dave Levy
Hammond, Piano: Mickey Simmonds
Vocal, Guitars, Keyboards: Michael Oldfield
Weitere Keybords: Andy Longhurst
Saxophones, Bass Clarinet: Courtney Pine
The “Sassy Choir”: Vicki St. James, Sylvia Mason-James, Dolly James, Debi Doss, Shirli Roden, Valerie Etienne
Weitere Vocals: Anita Hegerland, Nikki ´B´Bentley, Thom Newman
Boffinry: Richard Barrie
Thanks also: Helena Shenel, Jeremey Parker
Digitale Instrumente: Atari, C-Lap, Fairlight, Akai S1100, EMU Proteus, Roland D 50, D660, Korg M1, Steinberg “Topaz”
Mixer Harrison series X
Recorder Sony 3348
Mikrophone: B & T K
Design & Photograph Trevor Key
“The Digits”: Atari, C-Lab, Fairlight, Akai S 1100, EMU Proteurs, Roland D 50, D 550, Lorg M1, Steinberg ‘Topaz’
“The Mixer”: Harrison series X
“The Recorder”: Sony 3348
“The Microphone” B & T K