1983/1984 zog er sich nach Villars in die Schweizer Alpen zurück, wo er sein nachfolge Album „Discovery“ aufnahm. Das Resultat waren sieben Popsongs und ein Instrumentalstück, „The Lake“. Diese Stücke, welche kaum seine gesamten Fähigkeiten ausnutzen, wurde von seinen Fans als eines der schwächsten bezeichnet.
Zu diesem Album folgte eine Tour durch 50 europäische Städte davon 20 in Deutschland. Viele seiner Fans waren darüber enttäuscht, das er in der zweistündigen Show seinen Klassiker aus „Tubular Bells“ und „Ommadawn“ nicht präsentierte. Er opferte diese alten Erfolge, um sein neues Werk zu präsentieren.
Mike Oldfield enttäuschte viele seiner Britischen Fans, weil er die Tour nicht in England spielte. Dies machte er um Steuern zu sparen und blieb der Insel ein ganzes Jahr fern.
Zur gleichen Zeit, als er an „Discovery“ produzierte, arbeitete er an der Filmmusik zu „The Killing Fields“ von David Puttman. David Bredford half Mike Oldfield den Musicalstil in den Film zu bringen. Es gab keine reinen Songs, sondern Stimmbeiträge von Eberhard Schöner mit dem Tölzer Knaben Chor. Der Film erschien 1984 und wurde später mit drei Oscars ausgezeichnet.
Die nächsten zwei Jahre, wurden die ruhigsten Jahre in der Karriere von Mike Oldfield. In der Zeit lernte er Anita Hegerland kennen, mit der er „Pictures in the Dark“ produziert. 1985 veröffentlichte Mike Oldfield die Single „Pictures in the Dark“.
Ein Sampler wurde in dieser Zeit veröffentlicht. Das Doppelalbum “The Complete” stand 1985 in den Plattenläden und war in Deutschland sehr erfolgreich.
1986 folgt die Single „Shine“ mit Jon Anderson von der Gruppe “Yes”.
Am 11.04.1986 wurde Mike Oldfield zum drittenmal Vater. Sally Cooper schenkte Luke Oldfield das Leben.
In der Phase der Ruhe baute Mike Oldfield seine Technik im Umfang von ca. 2 Millionen £ aus, um seine eigenen Videoproduktionen zu machen. Der Höhepunkt seiner Experimente folgte mit der Veröffentlichung der folgenden Alben.
Im September 1987 erschien „Islands“. Auch dieses Album hatte nur ein Instrumentalstück mit sechs Popsongs. Bei diesem Album verpflichtete er unter anderen Bonny Tyler.
Mittlerweile ließ er sich von seiner Frau Sally Cooper scheiden und lebte fortan mit Anita Heglerand zusammen. Die Norwegerin ist einigen noch bekannt aus der Zeit, als sie im Kindesalter mit Roy Black „Schön ist es auf der Welt zu sein“ sang.
Im Sommer 1988 wird die gemeinsame Tochter Greta Marie geboren.
Nochmals zu „Islands“. Im allgemeinen reagierte die Presse mit Zurückhaltung auf sein neues Werk. Die Verkäufe waren schlechter als die vorhergehenden Alben.
Den Fans erschien das Album ein wenig merkwürdig, obwohl „The Wind Chimes“ eines seiner Meisterwerke ist. Auch das Video hatte nur mäßigen Erfolg, weil anscheinend die instrumentelle Schiene zu langatmig war und das Video nicht ausgereift genug war. Dennoch gab es einzelne Singleerfolge.
Zu erwähne ist, das Mike Oldfield vier Co-Produzenten an dem Album „Islands“ beteiligte. Simon Philips, Alan Shacklock, Michael Cretu und Geoffrey Downes sowie insgesamt fünf Sänger Kevin Ayers, Anita Hegerland, Bonnie Tyler, Jim Price and Max Bacon.
Eigentlich sollte „Magic Touch“ mit Max Bacon veröffentlicht werden. Da er aber unter Vertrag bei Arista stand, kam auf dem Album Jim Price zu ehren. Die Single erschien jedoch mit Max Bacon. So kam es, das von „Magic Touch“ zwei Versionen auf dem Markt erschienen.
1989 erschien das Album „Earth Moving“ auf Druck von Virgin Records ein Album mit 10 Vocalstücken. Virgin forderte Mike Oldfield dazu auf, kein Instrumentellestück zu produzieren. Seine Fans und auch er selber sprechen heute nur ungern über dieses Album, obwohl es Charterfolge mit der Single „Innocent“ hatte.
Zwei Wochen nach Erscheinen von “Earth Moving” stand die Platte in den deutschen LP-Charts auf Platz 1 und konnte sich dort lange halten. Auch die Singelauskopplung “Innocent” mit Anita stieg hoch in den Single-Charts Europas.
Obwohl das Album in die kommerzielle Schiene passte, verkaufte es sich nur schlecht, gemessen an Mike Oldfields Standards. Wobei andere Stars mit den Verkaufszahlen von „Earth Moving“ wohl zufrieden gewesen wären.
Im Frühjahr 1990 wurden Anita und Mike Oldfield zum zweiten Mal Eltern, Sohn Noah Daniel wurde geboren.
1990 wurde das Album „Amarok“ nach der Devise „back to roots“ veröffentlicht. Das Album wurde vielfach als „Ommadwan 2“ bezeichnet, da auch Mike Oldfields alte Freunde, u.a. Paddy Maloney mitspielte und Tom Newman als Co-Produzent teilnahm. Es waren die alten Veteranen aus der alten Zeit zusammen gekommen.
Der Titel des Albums „Amarok“ ist ein Fantasiewort und hat seine Wurzeln aus dem gallischen Worten „Morgen“ und „Happy“. Die Buchstabierungen in dem Stück haben die Aussage (I am a Rock) „Ich bin ein Fels“. Damit ist gemeint das er seinen eigenen Trends folgt und nicht das wiederholt was andere bereits getan haben.
Abgesehen von dem Stück das Janet Braun als Maggie Thatcher kennzeichnet, ist das Album eine komplette Rückkehr zu einem Instrumentalen Album. Das Stück ist auf der CD ein ununterbrochener Opus von exakt 60 Minuten.
Mit diesem Album gewann der „Meister der 1000 Overdubs“ das ansehen als der beste Multi-Instrumentalist der Welt, da er in einer Region von über 60 Instrumente spielte. Mike Oldfield verwendete dabei viele Dinge aus dem täglichen Leben wie zum Beispiel Schuhe, Staubsauger, Löffel, Fingernägel, Hundespielzeug usw.
Leider waren die Verkäufe des Albums auch sehr schlecht und die Kritiker verrissen es. Seine treuen Fans bezeichnen das Album als einfach unglaublich und freuten sich über ein monumentales Instrumentalwerk des Meisters.
„Heaven’s Open” wurde 1991 als das letzte Album zur Erfüllung des Vertrages mit Virgin Records veröffentlicht.
Die unterschiedliche Meinung über Musik und Kommerz und persönliche Probleme zwischen Mike Oldfield und Richard Branson, hatten sich in den letzten Jahren zugespitzt und ließen sich nicht mehr lösen. Obwohl Richard Branson wohl einlenkte, war Mike Oldfield mit dem Vertrag aus dem Jahre 1973 nicht mehr glücklich. Aus verschiedenen Gründen und einem Gerichtsurteil musste er für den Vertrag dreizehn, der ursprünglich vereinbarten sieben Alben bei Virgin abliefern.
Seinen Zorn auf Virgin drückte er mit „Make Make“ deutlich aus, da Virgin auf Kosten des kommerziellen Erfolges Mike Oldfield in seiner Originalität einschränkte. Der Konflikt war weiter offensichtlich in dem Song “Music from the Balcony”. Ähnlich wie in „Amarok“ wird Branson mittels Morsealphabet signalisiert wohin es geht.
Im Glauben, Mike Oldfield könnte nicht singen, nahm er sechs Monate Unterricht bei Helena Shenel, bevor er das Album aufnahm und sich selbst vor das Mikrofon stellt. Helena Shenel unterrichtet unter anderen George Michael, Peter Gabriel und Paul Young.
1991 trennte sich Mike Oldfield nach 18 Jahren von Virgin und nach nur vier gemeinsamen Jahren, von Anita Hegerland.
Mike Oldfield wollte eine Fortsetzung für „Tubular Bells“ mit den „alten Gesichtern“ machen. Dieser Nachfolger wurde gemeinsam mit seinem alten Co-Produzenten Tom Newman während seines sechsmonatigen Aufenthalts in Los Angeles produziert und hieß „Tubular Bells II“.
Ein weiterer Co-Produzent des Albums war Trevor Horn (Frankie Goes To Hollywood). Nach seiner Rückkehr unterschrieb Mike Oldfield einen neuen Vertrag bei WEA.
Mike Oldfield verließ seinen alten Manager, Richard Branson, und ging zu Clive Banks, der auch „Simple Minds“ managt und ehemaliger Direktor von Island Records war.
Das Album „Tubular Bells II“ feierte am 4. September 1992 seine Prämiere auf Edinburgh Castle. Dieses Livekonzert wurde vor dem erstaunlichen Hintergrund mit einem finalen Feuerwerk gefeiert. Es wurde in England im Fernsehen übertragen und wird heute noch in vielen Teilen der Welt gesendet und gespielt.
„Tubular Bells II“ war ein kommerzieller Erfolg für Mike Oldfield und WEA. Es wurde weltweit über zwei millionenmal verkauft. Zusätzlich brachte die Single „Sentinel“ mit dem animierten Video, weitere Erfolge in den Charts. Zu dem Album gab es auch ein Live Video, von der Prämiere.
Zum 20-jährigen Jubiläum, wurde 1993 “The Twentieth Anniversary European Tour“ in vier großartigen Shows in der London Albert Hall veranstaltet. Dabei gab es hervorragende Kritiken für „Tubular Bells II“. Die großartige Lichtshow wird dabei, den dabei gewesenen Fans, wohl noch lange in Erinnerung bleiben.
Im Frühjahr 1993 startete Mike Oldfield zum ersten Mal nach acht Jahren wieder eine Tournee, die an einigen Orten der USA und in Europa lang führte.
“Tubular Bells II” wurde ein großer Erfolg und wurde bis zum heutigen Tag knapp drei Millionen Mal verkauft. Auch die Singleauskopplung “Sentinel” stieg hoch in den europäischen Hitlisten.
Im gleichen Jahr erschienen zu dem zwei weitere Alben. „The best of Mike Oldfield – Elements“ mit 16 Titel und „Elements“.
Ein Paket mit 4 CDs, in der seine bekanntesten Titel von Chris Blair remastered wurden.