Die Ankündigung und Erwartung waren groß. Nach fast zwanzig Jahren mit Virgin Records im Rücken und nach acht Jahren ohne ein Live-Konzert, erhofften sich die Fans etwas neues von Mike Oldfield.
Mike Oldfield hatte einen neuen Vertrag bei Warner Music UK Ltd. unterschrieben. Für sein neues Label hatte er auch gleich eine entsprechende Idee mit im Gepäck. “Tubular Bells II”, das von Virgin jahrelang erwartet und von Mike Oldfield seinem alten Label aber missgönnt, sollte es werden.
“Tubular Bells II” als Fortsetzung der eigenen Musikgeschichte. Ein Garant für Erfolg war der Name und das Thema. Und so schaffte es Mike Oldfield nach Jahren endlich mal wieder an die Spitze der britischen Albumcharts. “Tubular Bells II” wurde ein weltweiter Erfolg, wenn auch lange nicht so Erfolgreich wie das Original.
Bis es soweit war zog Mike Oldfield erst einmal nach Los Angeles, um eine passende Umgebung für sein neues Album zu finden. Dazu gehörte wohl auch eine Neuordnung seines Lebens.
“Tubular Bells II” greift die gesamte Grundthematik des Originals auf, entwickelt sich dabei aber in eine modernere Richtung. Die Art und Weise, wie Mike Oldfield „Tubular Bells II“ erschuf, war um einiges moderner geworden. Wo Mike Oldfield 1973 noch mit der Hand Tonbandschnipsel bearbeitet hatte, wurden jetzt digitale Samples verwendet. Selbst die Glocken sind auf „Tubular Bells II“ komplett digital.
Zu seinen Co-Produzenten wählte Mike Oldfield seinen alten Weggefährten Tom Newman aus. Dazu gesellte sich Trevor Horn, der seinen Namen schon mit „Yes“ und „Frankie Goes To Hollywood“ im Showbiz bekannt gemacht hatte.
Mike Oldfield hatte mit „Tubular Bells II“ wohlmöglich sich selbst auch einen Gefallen getan und hat mit dem Album zwei Dinge erreicht. Zum einen konnte er sich mal wieder in seinem Lieblingsthema austoben und zum anderen, kehrte er zurück zu seinen Wurzeln. Er zeigte, dass er immer noch Lage war, eine ordentliche Instrumentalsuite aufzunehmen.
In der Öffentlichkeit leidete “Tubular Bells II” an dem Eindruck, nicht viel mehr als ein durchkalkulierter Neuaufguss des Originals zu sein. Was dem Album allerdings nicht ganz gerecht wird.
Persönlich sehe ich „Tubular Bells II“ als Fortsetzung zu „Tubular Bells“. Ein bisschen moderner und peppiger im Sound. “Tubular Bells II” klingt lebendiger und verspielter als das erste Album und es gibt genügend musikalische Höhepunkte.
In den britischen Charts wurde auch dieses Werk ein Nummer-Eins-Hit. Zwei Singleauskopplungen stiegen ebenfalls erfolgreich in die Charts ein.
In Deutschland erreichte “Tubular Bells II” Platz 7 und verbrachte dort zwei von insgesamt dreiundzwanzig Wochen.
Live ist “Tubular Bells II” ein Genuss der ersten Güte. Wer es nicht erleben konnte, dem sei als Tipp die entsprechende DVD ans Herz gelegt.
Überhaupt, erreichte „Tubular Bells II“ eine Promotion durch Warner Music, wie lange kein Album zuvor. Es gab nach acht Jahren wieder einmal ein Konzert mit Mike Oldfield und die 20th Anniversery Tour schloss sich im Jahre 1993 dazu an.
Die Welturaufführung von “Tubular Bells II” fand am 04.09.1992 im Edinburgh Castle statt. Das Konzert wurde auf VHS-Video, Laserdisc und später auf DVD veröffentlicht. Auch einige Fernsehnsender zeigten das Konzert in den kommenden Jahren. Als reine Tonaufnahme wurde das Konzert jedoch bis heute nicht Offiziell veröffentlicht.
Für Deutschland gab es in der Single Auskopplung „The Bell“ sogar eine Fassung in der Otto Walkes den Zeremonienmeister mimte. Im Original übernahm der Schauspieler Alan Rickman den Part.
“Tubular Bells II” von Mike Oldfield ist ein gelungenes Album und gehört einfach in den Plattenschrank dazu.
First Release: |
31.08.1992 |
Label: |
Warner Music UK Ltd. |
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