Hintergrund

Zur Recherche der DVD habe ich mir den Film zum wiederholtem Male angeschaut. Diesmal aus dem Blickwinkel der eigentlichen Story und der Musik von Mike Oldfield.

Da die Musik, von Mike Oldfield, reine Begleitung für den Film ist, vertiefte ich mich bei der Rezension mehr auf den Inhalt des Films.

Musikalisch bleibt letztendlich “Evacuation” und “Etude” von Mike Oldfield, “Imagine” von John Lennon, “Nessun Dorma” von Franco Corelli und “Band on the Run” von Paul McCartney and Wings, im Kopf des Zuschauers.

Denkt man heute an einen Holocaust, ist immer von Deutschland die Rede. Denkt man an Krieg in Asien, so fällt einem immer wieder Vietnam ein.

Das Kambodscha jahrelang selbst ein schrecklicher Kriegsschauplatz war, hat man fast vergessen oder nicht beachtet. So erging es mir, zumindest in den letzten Jahren.

Aus diesem Grund habe ich weitere Informationen zu Kambodscha und den beiden Hauptpersonen dieses Filmes zusammengesucht.

Das Ergebnis, “The Killing Fields” ist nicht einfach ein Kriegs- oder Antikriegsfilm sondern ein Stück Zeitgeschichte aus dem letzten Jahrtausend.


Kambodscha

Auf Grund seiner Neutralitätspolitik wurde Staatspräsident Sihanouk 1970 durch eine proamerikanische Gruppe. unter General Lon Nol gestürzt. und ging ins Exil nach China.

Sihanouks Anhänger und die kommunistisch orientierten Roten Khmer führten einen erbitterten Bürgerkrieg gegen die Regierung Lon Nol, der mit der Einnahme von Phnom Penh durch die Truppen der Roten Khmer am 17.4. 1975 entschieden wurde.

Der 1975 nach Kambodscha zurückgekehrte Sihanouk wurde unter Hausarrest gestellt und der größte Teil der königlichen Familie hingerichtet. Die Macht übernahmen Pol Pot, der eigentliche Kopf der Angkar.

Die Roten Khmer unterwarfen das Land einem radikalen gesellschaftlichem Umformungsprozess, der auf die Schaffung primitiver agrarkommunistischer Verhältnisse gerichtet war. Die Bewohner der Städte wurden auf das Land zwangsumgesiedelt und gemeinsam mit dem dort lebenden Bevölkerungsteil in Kooperativen vereinigt. Sie wurden als rechtlose Arbeitssklaven in der Landwirtschaft einsetzte.

Angehörige der früheren Armee sowie Polizei, Beamte, Intellektuelle und Anhänger des buddhistischen Klerus, waren einer grausamen Verfolgung ausgesetzt. Es entwickelte sich ein Terrorregime, dem etwa 2 Mio. Menschen durch Hunger, Krankheit und Massenhinrichtungen zum Opfer fielen.

Das Ende der Schreckensherrschaft

Nach dem Einmarsch vietnamesischer Truppen in Kambodscha von Dezember 1978 bis Januar 1979; Fall von Phnom Penh am 7.01.1979 und dem Sturz der Roten Khmer, übernahm am 8.01.1979 ein von Vietnam unterstützter “Revolutionärer Volksrat” unter Heng Samrin, 1979-81 Regierungschef und 1979-91 Staatschef, die Macht und rief am 10. 1. 1979 die “Volksrepublik Kampuchea” aus. Das neue Regierungssystem wurde jedoch nur von den Staaten des Ostblocks und wenigen Ländern der Dritten Welt (z. B. Indien) anerkannt.

Die UNO unterstützte zunächst, das in den Untergrund gegangene Regime der Roten Khmer, als legitimen Vertreter des kambodschanischen Volkes, ebenso die Volksrepublik China, die im Februar/März 1979 im Sinne einer “Strafexpedition” (für die Besetzung Kambodschas) einen Grenzkrieg gegen Vietnam führte.

Die aus den Dschungelgebieten an der Grenze zu Thailand heraus operierenden Roten Khmer verwickelten die Phnom Penher Regierung in einen blutigen Bürgerkrieg. 1989 zog Vietnam seine Truppen aus Kambodscha zurück. Durch eine Verfassungsänderung im selben Jahr erfolgte die Umbenennung des Landes in “Staat Kambodscha”, der sich für blockfrei erklärte.

Internationale Schlichtungsbemühungen seit 1989 führten im August 1990 zu einem Friedensplan für Kambodscha. Kernpunkte waren Waffenstillstand, Entwaffnung der Bürgerkriegsparteien, eine Übergangsverwaltung durch die UNO und von ihr überwachte freie Wahlen.

Am 23.10.1991 schlossen die vier kambodschanischen Konfliktparteien ein Friedensabkommen in Paris. Im selben Monat gab die kommunistische Staatspartei ihr Machtmonopol auf. Im November 1991 kehrte zur Sicherung der Friedensordnung und des Wiederaufbaus die UNO -Übergangsverwaltung UNTAC, United Nations Transitional Authority in Cambodia, mit insgesamt 22000 Mitarbeitern, davon rund 16000 Blauhelme- nach Kambodscha zurück.

Die Roten Khmer widersetzten sich der Entwaffnung ihrer Truppen, brachen wiederholt den Waffenstillstand und boykottierten die Wahlen zur verfassungsgebenden Versammlung im Mai 1993, die die Sihanouk nahe stehende FUNCINPEC gewann.

Am 24.09.1993 endete mit In-Kraft-Treten der neuen monarchistischen Verfassung und der Thronbesteigung durch Sihanouk formell das Mandat der UNTAC.1996/97 zerfielen die Roten Khmer weitgehend; die übrig gebliebenen Rebellengruppen kapitulierten. Am 30.4.1999 wurde Kambodscha als letzter Staat Südostasiens in die ASEAN aufgenommen.

Geographie

Kambodscha liegt am Mekong-Fluss im Südwesten Indochinas.
Fläche: 182.000 km2 (Deutschland 357.000).
Es ist eine äußerst fruchtbare, aufgeschwemmte Ebene. Massiver Holzhandel hat den Regenwald, der einst 75% des Landes bedeckte, auf 30% reduziert.
Klima: Kambodscha hat tropisches Monsun-Klima. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt etwa 27°C.
Eine Regenzeit erstreckt sich von Mai bis Oktober.

Bevölkerung

Gesamtbevölkerung: 9.447.000
Bevölkerungsdichte: 50 pro km2
85% sind Khmer
60% sind unter 21 Jahren
Über 85% der Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten.

Durch den Holocaust von 1975-79 und die damit verbundenen Kriege, Hungersnöte und Flucht ins Ausland wurde die Bevölkerung Kambodschas um 2-3 Millionen reduziert.

Religion

· Buddhismus: 87%
· Nichtreligiöse/Andere: 7%
· Muslime: 3%
· Animisten: 2,8%
· Christen: 0,2% (Evangelikale: 0,08%)

Der Buddhismus ist seit dem 15. Jahrhundert die Volksreligion. Die Roten Khmer versuchten, alle Religionen auszurotten; 90% der Christen und die meisten buddhistischen Mönche wurden getötet.

Seit 1979 gab es Zeiten größerer Freiheit. Erst seit 1990 ist es Christen erlaubt, öffentlich Gottesdienste zu feiern.

Weitere Informationen gibt es beim Auswärtigen Amt.


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Dith Pran

Dith Pran (* 23. September 1942 in Siem Reap; † 30. März 2008 in New Brunswick) war in den Jahren 1972 bis 1975 Auslandskorrespondent für die New York Times in Kambodscha.

Er war einer der überlebenden des kambodschanischen Holocaust durch die Rote Khmer. 1979 gelang ihm die Flucht in die USA.

Seit 1980 arbeitete er bei der New York Times als Photojournalist.

1985 wurde er Botschafter der „United Nations High Commissioner for Refugees“, einer Flüchtlingsorganisation.

1997 veröffentlichte er sein Buch ”Children of Cambodia’s Killing Fields: Memoirs by Survivors” gemeinsam mit der Yale Universität.

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1998 erhielt er die „Ellis Island Medal of Honor“, diese gilt als eine der höchsten zivilen Auszeichnungen in Amerika und wird seit 1986 von der NECO – National Ethnic Coalition of Organizations – an amerikanische Bürger verliehen, die sich besonders um ihr Land verdient gemacht haben.

Er war Gründer und Vorsitzender des The Dith Pran Holocaust Awareness Project, Inc. 1998 wurde er für sein Engagement mit der Ellis Island Medal of Honor geehrt.

Dith Pran starb am 30. März 2008 im Alter von 65 Jahren in New Brunswick an Bauchspeicheldrüsenkrebs.


schanbergSydney H. Schanberg

Sydney Schanberg geboren, am 17.01.1934, kam am 07.08.1973 als Kriegsreporter nach Kambodscha.

Er  arbeitet immer noch als Kolumnist für die “New York Times”.

1976 wurde er mit dem Pulitzer Preis (www.pulitzer.org) ausgezeichnet und gilt heute schon als journalistische Legende.

Die gesamte Geschichte von “The Killing Fields” basiert auf Schanbergs Artikel für die New York Times, die als Buch “The Death and Life of Dith Pran” im Jahre 1980 erschien.

life-and-death

Er gewann durch seine Artikel in der “New York Times” und “Newsday” im laufe der Jahre noch weitere Journalistenpreise und war auch für CNN und andere Nachrichtensender und Magazine aktiv.

Schlussendlich betrachtet, hat Schanberg wohl auch viele Feinde, schließlich war gerade seine Geschichte über Kambodscha einen Enthüllungsgeschichte, die von den Amerikanischen Militärs zuvor anders dargestellt wurden.

In einem Interview 2003 glaubte er nicht mehr an eine authentische Berichterstattung im Irak Krieg. Er sagte, wir werden noch weniger die Wahrheit über den Irak erfahren, als in der Vergangenheit über den Krieg in Afghanistan.


Regie

Regie für der damals 39 Jährige Roland Joffé (* 17. November 1945 in London, England). Er ist ein französisch-britischer Regisseur und Produzent.

Seine erste Arbeit als Filmregisseur war das The Killing Fields. Mit diesem Film wurde nicht nur Joffé mit Preisen überhäuft, darunter drei Academy Awards. Joffé erhielt eine Oscar-Nominierung für die beste Regie.

Für den Historienfilm The Mission von 1986 mit Robert De Niro und Jeremy Irons gab es in Cannes die Goldene Palme und in Hollywood für Joffé die zweite Oscar-Nominierung für die beste Regie.

Dies waren sogleich auch seine erfolgreichsten Filme, denen noch acht weitere folgten.